Deutscher Teckelklub 1888 e.V. – Ortsgruppe Bebra-Hersfeld e.V. – Prüfungen

Prüfungen

Prüfungen 

Die vorstehend beschriebenen Prüfungen und Vergabe von Leistungszeichen für Dachshunde dient insbesondere

der Vorbereitung auf waidgerechtes Jagen mit dem Hund,

dem Nachweis der gesetzlich vorgeschriebenen Verwendung brauchbarer Hunde;

der Auslese zur Zucht; und

  • der Auswahl von Welpen aus Leistungszuchten.

Der Teckel wurde durch die Jagd geschaffen und nur die Jagd kann ihn erhalten.

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So vielseitig der jagdliche Einsatz unserer Teckel ist, so vielseitig ist auch das Prüfungswesen.

Wir unterscheiden zwischen Anlagen – und Gebrauchsprüfungen, näheres siehe die Prüfungsordnung Deutscher Teckelklub 1888 e.V.

Anlageprüfungen (hierbei werden die angeborenen jagdlichen Eigenschaften bewertet):

Prüfung

Leistungszeichen

Mindestalter

Voraussetzung

Schussfestigkeit

SfK

5 Monate

keine

Wassertest

Wa.T

5 Monate

keine

Spurlautprüfung

Sp

5 Monate

keine

Eignungsbewertung für die Bodenjagd

BhFK/95

9 Monate

Bestandene Spurlautprüfung

Bei der Schussfestigkeitsprüfung wird der zunächst angeleinte Teckel geschnallt und voran geschickt. Hat sich der Hund ca. 30 m vom Führer entfernt, erfolgen zwei Schrotschüsse in die Luft. Der Hund soll keinerlei Angst zeigen, kehrt er zum Führer zurück,  so muss der Führer diesen erneut schicken können.

Eine bestandene Schussfestigkeitsprüfung ist Voraussetzung für die Teilnahme an allen jagdlichen Prüfungen, egal ob Anlage- oder Gebrauch.

Der Wassertest weist nach, dass der Teckel auch die gelegentlich erlegte Ente aus dem Wasser holen kann. Er lässt Rückschlüsse auf das Wesen des Dachshundes zu.

Eine erlegte Ente wird, unter gleichzeitiger Abgabe zweier Schrotschüsse, mit einer Schwimmstrecke von 6 bis 8 Meter in tiefes Wasser geworfen. Der Hund soll diese Ente freiwillig bis zum Ufer holen.

Ein bestandener Wassertest gilt als Schussfestigkeitsprüfung.

Mit der Spurlautprüfung  wird der Spurlaut, der Spurwillen und die Spursicherheit des Teckels ermittelt und dokumentiert. Hierzu werden Hasenspuren im freien Feld gearbeitet. Der Hund darf den Hasen nicht eräugt haben. Er  soll die Fluchtspur des Hasen weit, sicher und mit beständigem Laut arbeiten. Die Möglichkeit, die Arbeit eines Dachshundes auf Spur oder Fährte akustisch verfolgen zu können, ist wesentlich für den vielseitigen Einsatz. Hier zeigt sich oft das Erbe des jagenden Hundes (Brackenerbe).

Die Eignungsbewertung für die Bodenjagd erfolgt in einem künstlich angelegten Bau, in dem Fuchs und Hund durch Schieber immer getrennt sind. Ein Zusammentreffen ist unmöglich gemacht. Der Hund soll die Bauanlage absuchen und den gefundenen Fuchs anhaltend im Endkessel (Drehschieber) verbellen. Der Dackel gehört zu den Erdhunden. Diese Arbeit ist für die Rasse unverzichtbar und dient der Vorbereitung zur späteren Jagd auf Prädatoren. Die Bejagung des Fuchses ist aus wildbiologischer Sicht und seuchenhygienischen Gründen unabdingbar.

Neben den Anlageprüfungen gibt es für Teckel eine Vielzahl von Jagdgebrauchs-

prüfungen, bei denen Herr und Hund, nach entsprechender gemeinsamer Einarbeitung, ihre Leistungsfähigkeit als Team beweisen und beurteilen lassen. 

Hier unterscheiden wir:

Stöberprüfungen (einschl. Leistungszeichen im praktischen Jagdbetrieb hierzu)

Prüfung

Leistungszeichen

Mindestalter

Voraussetzung

Stöberprüfung

St

5 Monate

Bestandene Spurlaut- oder Vielseitigkeitsprüfung (Vp)

Waldsuche

WaS

5 Monate

Bestandene

Spurlaut- oder

Vielseitigkeitsprüfung

Stöbern im Jagdbetrieb

StiJ

5 Monate

St oder Vp oder WaS oder ESw so

Brauchbarkeitsnachweis

nach Landesrecht

Eignung zur Stöberjagd auf Schwarzwild

ESw

1 Jahr

Bestandene Spurlaut-

Prüfung oder Vp oder St oder WaS

Schwarzwild/Natur

SauN

1 Jahr

ESw oder Brauchbarkeit nach Landesrecht

Die Stöberprüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen,

  • den Gehorsamsfächern; und
  • der Stöberarbeit.

Bei den Gehorsamsfächern wird

  • Leinenführigkeit;
  • Ablegen und Schussruhe; und
  • Benehmen am Stand beim Treiben

geprüft. Alle drei Teile können wechselnd frei oder angeleint durchgeführt werden.

Bei der Leinenführigkeit geht der Hundeführer mit seinem Dackel bei Fuß durch ein Stangenholz. Der Hund soll dicht am Führer folgen und das Team soll Hindernisse meistern.

Ablegen und Schussruhe wird geprüft, indem der Teckel abgelegt wird, der Hundeführer sich außer Sicht des Hundes entfernt  und nach kurzer Zeit zwei Schrotschüsse abgegeben werden. Der Hund darf den Platz nicht mehr als einen Meter verlassen, er darf nicht Laut geben oder winseln. Mindestzeit 5 Minuten.

 Zum Benehmen am Stand beim Treiben wird ein Standtreiben simuliert, bei dem jagdnah Treiber durchgehen und mehrere Schrotschüsse abgegeben werden. Der Hund muss sich praxisgerecht verhalten, darf nicht winseln, Laut geben oder sich von seinem Platz neben dem Führer entfernen.

Die Stöberarbeit wird in Waldparzellen von mindestens 1 ha Größe geleistet. Der Hundeführer schnallt den Teckel am Rande der Parzelle und schickt ihn zur Suche. Der Dachshund soll diese selbständig, ausdauernd und weiträumig absuchen. Aufgestöbertem Haarwild soll er lauthals folgen, bis dieses das Treiben verlassen hat, bzw. erlegt wurde. Hat der Hund die Parzelle verlassen, so muss er binnen einer Stunde zum Führer zurückkehren.

 Diese Stöberprüfung lehnt an das Standschnallen an. Es wird immer mit den Gehorsamsfächern begonnen.

Auch Waldsuche, die mehr den durchgehenden Hundeführer anspricht,  gliedert sich in zwei Teile auf, nämlich

  • Gehorsamsfächer; und

Bei den Gehorsamsfächern wird

  • Pirschen;
  • Ablegen und Schussruhe, sowie
  • Benehmen am Stand beim Treiben

verlangt.

Beim Pirschen wird über eine Distanz von ca. 200 m beobachtet, ob der Dackel ein gehorsamer Begleiter seines Herrn ist. Der Hundeführer pirscht im unübersichtlichen Gelände und bleibt von Zeit zu Zeit stehen. Der Hund muss sich beim Gehen und Stehen am Führer orientieren.

Ablegen mit Schussruhe und  Benehmen am Stand beim Treiben werden analog der Stöberprüfung geprüft.

Bei der Waldsuche wird der Hund in umstellten Waldbeständen mit reichlich Unterwuchs geschnallt. Er soll diese Waldparzelle gründlich und weiträumig absuchen und vorkommendes Wild lauthals in Bewegung bringen. Der Hund soll regelmäßigen Kontakt zum Führer halten. Hundeführer und Richter folgen dem suchenden Hund.

Stöbern im Jagdbetrieb ist ein Leistungszeichen, das nicht auf einer organisierten Prüfung, sondern im praktischen Jagdbetrieb (meist Drück- bzw. Bewegungsjagd) erworben wird. Der Hund muss während der Arbeit zweifelsfrei identifiziert werden können. Der Hund kann vom Stand aus oder beim Durchgehen geschnallt werden. Er muss selbständig und weiträumig suchen, gefundenes Wild lauthals in Bewegung bringen und dabei allein arbeiten. Er muss zum Führer zurückkehren, es sei denn er wird festgehalten bzw. befindet sich an erlegtem Wild. Die Arbeit muss durch Richter und Zeugen dokumentiert werden.

Die Eignung zur Stöberjagd mit Schwarzwild wird im Schwarzwildgatter geprüft.

Die Mindestgröße des Gatters beträgt einen Hektar. Es müssen mindestens zwei Stück wehrhaftes Schwarzwild enthalten sein. Der Hund wird vom Stand aus geschnallt und muss das Gatter selbständig und weiträumig absuchen. Gefundenes Schwarzwild ist lauthals zu verbellen und zu bewegen. Die Arbeitszeit des Teckels am gefundenen Wild beträgt mindestens fünf Minuten.

Das Leistungszeichen Schwarzwild/Natur wird im praktischen Jagdbetrieb erworben.

Die Arbeit muss im deckungsreichen Gelände erfolgen. Der Hund wird vom Stand des Hundeführers aus geschnallt, muss weiträumig suchen und gefundenes Schwarzwild anhaltend verbellen, so dass der Führer dies angehen kann, oder zum Verlassen der Einstände bringen. Auch hier muss der Hund zweifelsfrei identifiziert sein und die Arbeit ist von Richtern und Zeugen zu dokumentieren.

Weiter können Teckel die Verbandsstöberprüfung (VSt) des Jagdgebrauchshunde-verbandes ablegen. Der Ablauf ähnelt der Stöberprüfung des Teckelklubs, Abweichungen bestehen insbesondere in den Gehorsamsfächern. Diese Prüfung soll im Zuge der Jagdausübung abgenommen werden.  

Schweißarbeiten

Prüfung

Leistungszeichen

Mindestalter

Voraussetzung

Schweißprüfung auf künstlicher Wundfährte

SchwhK

1 Jahr

Schußfestigkeitsnachweis

Schweißprüfung auf künstlicher Wundfährte mit Fährtenschuh

SchwhKF

1 Jahr

Schußfestigkeitsnachweis

Erschwerte Schweißprüfung auf künstlicher Wundfährte

Schwhk/40

SchwhKF/40

1 Jahr

Schußfestigkeitsnachweis

Schweißprüfung ohne Richterbegleitung 20/40

SchwPoR/20

SchwPoR/40

1 Jahr

Schußfestigkeitsnachweis

Schweißarbeit auf natürlicher Wundfährte

SchwhN

1 Jahr

Alle Schweißprüfungen oder Vp oder

Brauchbarkeitsnachweis

nach Landesrecht

Verbandsschweißprüfung 20/40 und Verbandsschweißprüfung Fährtenschuh

Sw/20

Sw/40

SwF/20

SwF/40

2 Jahre

Nachweis des lauten Jagens

Die obenstehenden Prüfungen (außer Arbeit auf der natürlichen Fährte) werden auf künstlich angelegten Wundfährten durchgeführt. Hierbei unterscheiden wir

  • getupfte Fährten;
  • getropfte Fährten; und
  • mit Fährtenschuh getretene Fährten.

Gemeinsam haben diese künstlichen Wundfährten eine Mindestlänge von 1.000 m. Die Fährten stehen über Nacht.  Die erschwerten Prüfungen (/40) haben eine Stehzeit von zwei Nächten. Die Schweißmenge der getupften bzw. getropften Fährten beträgt ¼ Liter. Für die getretenen Fährten darf höchstens 0,10 Liter Schweiß verwendet werden.

Die Suche erfolgt am vollständig abgedockten und mindestens 6 m langen gerechten Schweißriemen mit entsprechender Halsung. Die Arbeitszeit soll 90 Minuten nicht überschreiten.

Der Teckel kann auch als Totverbeller oder Totverweiser geprüft werden. Hierzu wird bei einer Fährtenlänge von 750 m der Hund geschnallt, arbeitet den Rest der Fährte frei und verbellt oder verweist dann das abgelegte Wild.

Bei der Schweißprüfung ohne Richterbegleitung wird der Hundeführer am Anschuß eingewiesen und arbeitet dann die Fährte ohne Begleitung selbständig mit seinem Teckel.

Auf der Fährte sind 5 Verweiserpunkte ausgelegt. Ein Nachsuchengespann, das binnen einer Zeit von 1 ½ Stunden am Stück ist, hat die Prüfung bestanden. Die Preisvergabe richtet sich nach Anzahl der vorgewiesenen Verweiser und der Arbeitsdauer. Jenes Team, das die meisten Verweiserpunkte in kürzester Arbeitszeit vorweisen kann, erhält den Titel „SchwPoR-Sieger“ zuerkannt.

Die Schweißarbeit auf natürlicher Wundfährte stellt keine Prüfung dar. Sie erfolgt im praktischen Jagdbetrieb auf angeschweißtes oder angefahrenes Schalenwild mit einem Teckel, der bereits über einen jagdrechtlichen Brauchbarkeitsnachweis verfügt. Es muss mindestens 400 m nachgesucht werden, das kranke Stück muss zur Strecke kommen. Weitere Einzelheiten siehe PO.  

 

Die Verbandsschweißprüfung und die Verbandsschweißprüfung Fährtenschuh erfolgen nach der „Ordnung für Verbandsschweißprüfungen (VSwPO). Hier erfolgt die Einweisung des Nachsuchengespannes nicht direkt am Anschuss, sondern auf einem räumlich begrenzten Anschußfeld.

Kommen wir nun zu den

Vielseitigkeitsprüfungen, die außer der Bauarbeit alle jagdlichen Einsatzbereiche zu einem Termin prüfen:

Prüfung

Leistungszeichen

Mindestalter

Voraussetzung

Vielseitigkeitsprüfung

Vp

5 Monate

Schußfestigkeitsnachweis

Vielseitigkeitsprüfung ohne Spurlaut

VpoSp

5 Monate

Bestandene Spurlautprüfung

Internationale Vielseitigkeitsprüfung

IntVp

 5 Monate

Schußfestigkeitsnachweis

Bei den Vielseitigkeitsprüfungen wird jeweils der Gehorsam mit

  • Leinenführigkeit;
  • Ablegen und Schussruhe; und
  • Benehmen am Stand beim Treiben

analog der Beschreibung zur Stöberprüfung geprüft.

Bei den Vielseitigkeitsprüfungen beträgt die Fährtenlänge mindestens 600 mit zwei Wundbetten mit Haken. Stehzeit über Nacht.

Bei der Vp wird das Benehmen beim Stöbern und die Ausdauer der Suche beurteilt, ein Finden von Wild ist nicht unbedingt erforderlich.

Die Spurarbeit entspricht der Spurlautprüfung, wie bereits beschrieben.

Die Vp ohne Spurlaut erfordert Finden von Wild bei der Stöberarbeit.

Der Dachshund als Erdhund leistet Bauarbeit. Hierzu werden Leistungszeichen vergeben.

Zulassungsvoraussetzung ist die Anlageprüfung BhFK/95.

Im praktischen Jagdbetrieb können an Natur- und Kunstbauten, Drainagerohren und Stroh- bzw. Rundballenmieten für erfolgreiches Arbeiten am Raubwild folgende Leistungszeichen vergeben werden:

  • Bauhund/Natur (Fuchs) - BhN(F);
  • Bauhund/Natur (Dachs) - BhN (D);
  • Bauhund/Natur (Marderhund) – BhN(M); und
  • Bauhund/Natur (Waschbär) – BhN(W).

Die Einzelheiten hierzu sind der Prüfungsordnung (PO) zu entnehmen.

Die Arbeit der Kleinteckel (Zweig- und Kaninchenteckel) als passionierte Jagdhelfer zur Jagd auf Kaninchen wird in Niederwildrevieren mit ausreichendem Kaninchenbesatz geprüft.

Es wird zwischen

  • Kaninchenschleppe/Herausziehen – Leistungszeichen: (KSchlH), und
  • Kaninchensprengen/Natur – Leistungszeichen (KSpN)

unterschieden. Es besteht keine Altersbeschränkung, der zu prüfende Hund muss jeweils eine Spurlautprüfung bestanden haben.